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Digitalisierung und Nachhaltigkeit

„Die Herausforderungen unserer Zeit sind unübersehbar, komplex und erfordern kluges Handeln auf verschiedenen Ebenen. Dazu gehört der Klimawandel ebenso wie Gesundheit oder Mobilität. So unterschiedlich die Herausforderungen sind, haben sie doch eines gemeinsam: Die Lösungen erfordern den Einsatz moderner, digitaler Technologien. Als Betreiber von Rechenzentren sind wir besonders gefragt, denn wir sind das Fundament für Digitalisierung. Unsere Verantwortung nehmen wir ernst und wollen Antworten liefern – etwa, indem wir mit Energieeffizienz und Abwärmenutzung unsere Anlagen noch nachhaltiger betreiben und damit auch unseren Kunden auf dem Weg zur nachhaltigen, digitalen Transformation unterstützen.

Volker Ludwig

Eine spannende Perspektive auf das Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit gibt Ihnen im Folgenden Martin Degen, der in unserem Hause Ansprechpartner für die Themen Energy Supply & Sustainability ist.“

- Volker Ludwig, SVP, Managing Director DACH Digital Realty

Verantwortung weiterdenken

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei Bereiche, die eine große Bedeutung für die Wirtschaft ebenso wie für die Gesellschaft haben und eng miteinander verbunden sind. Ein Beispiel ist die ökologische Nachhaltigkeitsdimension und ihr CO2-Ausstoß. Die zunehmende Digitalisierung kann zum Klimaschutz beitragen, zum Beispiel durch Effizienzsteigerungen. Sie hat aber gleichzeitig auch einen Effekt auf den eigenen Ressourcenverbrauch. Mindestens genauso verflochten ist die Digitalisierung mit den sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsaspekten.

Und in der jüngeren Zeit bekommt noch ein ganz eigener Aspekt Aufmerksamkeit: Die Digitalisierung schafft ihre eigenen Artefakte, wie beispielsweise Datenmengen und Algorithmen. Klar ist: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern muss nachhaltigen, ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen dienen. Unternehmen stellt das vor die Aufgabe, Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht getrennt voneinander, sondern als eine doppelte Transformation zu sehen. Das stellt eine große Herausforderung dar, vor allem vor dem Hintergrund, dass das Datenwachstum, angetrieben durch die Wirtschaft ebenso wie durch den privaten Bereich, weltweit exponentiell wächst. Eine Grundvoraussetzung für die Digitalisierung sind Rechenzentren. Und diese brauchen Energie – im Jahr 2018 beanspruchten sie in der EU rund 2,7 Prozent des gesamten Bedarfs an Strom und bis 2030 wird er schätzungsweise 3,2 Prozent betragen. Daher stellt sich eine zentrale Frage: Wie können Rechenzentren ihrer nachhaltigen Verantwortung gerecht werden, und zwar nicht nur gegen, sondern mit der Ökonomie?

Vermutlich stehen wir noch ganz am Anfang einer spannenden Reise.

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Martin Degen , Senior Manager Energy Supply & Sustainability

Ein wichtiger Schritt ist auf diesem Weg schon gegangen: Europäische Rechenzentren benötigen heute pro Workload 12-Mal weniger Energie als im Jahr 2015. Die EU hat sich jedoch mit dem European Green Deal ein ambitioniertes Ziel gesetzt: ein klimaneutrales Europa bis 2050. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Anforderungen an die Betreiber gestellt. So müssen neuerbaute Rechenzentren bis 2030 in der EU klimaneutral sein. Rechenzentren können hier einen Beitrag leisten, indem sie Strom aus erneuerbaren Energien nutzen und ihre Abwärme dem Wirtschaftskreislauf zuführen. Die Nutzung der Abwärme – zum Beispiel für Nah- und Fernwärme – wird vermutlich in Zukunft eine Schlüsselrolle zukommen. Ebenso wird wichtig sein, Rechenzentren in einer geteilten Infrastruktur zu nutzen. Für Unternehmen bedeutet das eine physische Entkopplung von Firmensitz oder Produktionsstandort und Rechenzentrum. Diese sogenannten Colocation-Rechenzentren verbessern die Energieeffizienz. Und nicht zuletzt müssen Fragen der Beschaffung beantwortet werden: Welche Materialien und Rohstoffe werden eingesetzt? Wie können sie ressourcenschonend eingesetzt werden?

Neben diesen technologisch-wirtschaftlichen Aspekten sind aber auch andere Fragen relevant, wie zum Beispiel die nach der Positionierung der Rechenzentren gegenüber ihren Anspruchsgruppen. Es gilt, die Nachhaltigkeitsbestrebungen weiterhin auszubauen. Das erfordert zwingend ein erweitertes Nachhaltigkeitsverständnis. Dieses sollte, neben einer streng ökologischen Betrachtung, auch den sozialen Faktor mit einbeziehen und die positive Wirkung von Rechenzentren als Rückgrat der Digitalisierung für die Gesellschaft verdeutlichen. Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten sind in diesem Kontext zwei wichtige funktionale Grundvoraussetzungen. Vermutlich stehen wir noch ganz am Anfang einer spannenden Reise. Die Zwillingstransformation ist nicht nur allgegenwärtig und international, sondern auch hochgradig interdisziplinär. Das bedeutet auch, dass niemand alles weiß und die alleinige Verantwortung trägt. Es braucht intelligente Messpunkte und aussagekräftigere Kennzahlen, die zu einem Indikatorensystem führen, das auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit basiert – also auf der ökologischen, ökonomischen und sozialen. Ganz entscheidend sind der Dialog und die Kommunikation aller Betroffenen: Planer, Betreiber, Politik und Kritiker.

Über den Autor:

Martin Degen
Martin Degen, Senior Manager Energy Supply & Sustainability
In seiner Funktion ist er zentraler Ansprechpartner für nationale und internationale Partner und Kunden aus dem Energiebereich.

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